Im voll besetzten Saal der Emser Mehrzweckhalle präsentierte der Tambourenverein Domat/Ems am letzten Samstagabend sein Jahreskonzert 2011. Insgesamt 60 Tambouren boten dem sichtlich begeisterten Publikum einen hochstehenden Querschnitt durch die Schweizer Trommelkunst.Bereits der Auftakt der Jungtambouren mit „Gaillard rusé“ (schlauer Kerl), komponiert vom Dirigenten Tamino Weggler und seinem Cousin Dylan Puser, gewann im Saal volle Aufmerksamkeit. Bei den später dargebotenen Kompositionen „Funky March“ und „Played alive“ wurden die Trommelstimmen noch durch weitere Schlaginstrumente ergänzt. Die Jungtambouren zeigten ihre Bereitschaft für die nächsten Ostschweizerischen Jugendwettspiele, welche im Juni 2012 in Domat/Ems ausgetragen werden.Die von Curdin Caviezel geleitete Anfängergruppe trug nach nur neun Proben auf den „Böcklis“ bereits eine zweistimmige „Sinfonie“ inklusive Schlägelfechten vor. Die acht Junioren in den überlangen Shirts waren nicht einfach herzig, ihre musikalische Darbietung war zugleich überraschend und überzeugend, womit sie sich die erste Zugabe des Abends erheischten. Auch die drei weiteren Anfängergruppen, geleitet von Dylan Puser, Manuel Federspiel und Randy Mathis, demonstrierten mit den Kompositionen „Gossi“, „Chinderfäscht“ und „Stenegge“ eindrücklich die Nachwuchsarbeit im Verein.Technisch präzise spielten die 23 Tambouren der Aktivsektion unter der Leitung von Andri Seglias den „Zigüner“. Moderator Flurin Spescha verriet dazu einleitend einige Gedanken des Komponisten und vierfachen Schweizermeisters Ivan Kym, so dass die aufmerksamen Zuhörer die erfolgreiche Werbung eines Tambours um die Gunst eines Zigeunermädchens mitfühlen konnten. Nach diesem traditionellen und doch sehr anspruchsvollen Stück erweiterte die Aktivsektion im zweiten Konzertteil die perkussionistische Bandbreite. Weitere Höhepunkte bildeten „Powerplay“ und insbesondere der „Daschi“, wo zu Begleitung von Pauke und Hi-hat 18 Tambouren auf einer Linie ein trommlerisches Feuerwerk inklusive Schlägelakrobatik vorführten, was wiederum eine der zahlreichen Zugaben des Abends herausforderte.Die von Hanspeter Federspiel betreuten Senioren der Gruppe 99 pflegen das traditionelle Trommelspiel, was sie mit einem sauberen Vortrag von Rudolf Fontanas „Quatres Iljushins“ bewiesen. Während längerer Zeit hatten sie zudem das herausfordernde Konzertstück „Edinburgh“ einstudiert und brachten es nun zur Emser Erstaufführung. Die Spannung der Altherren sowie die Erleichterung nach dem letzten Schlag übertrug sich auf den ganzen Saal.Nach den Dankesworten von Präsident Damian Jensky schloss die Gesamtformation mit dem traditionellen Zapfenstreich den überaus gelungenen Konzertabend.Text: Beat Wittwer
Fotos: Fabian Obrist